Richtfest am Pauline-Ahlsdorff-Haus!
Gut drei Jahre werden die kompletten Sanierungs- und Bauarbeiten insgesamt benötigen. Die Erweiterung und Sanierung des "Hauses Wilhelmshaven", bei dem heute das Richtfest gefeiert wird, ist bis Ende 2011 geplant. Die komplette Fertigstellung aller vier Bauabschnitte wird bis Ende 2013 andauern. Nach fast 35 Jahren war es notwendig, das Pauline-Ahlsdorff-Haus den heutigen Bedürfnissen anzupassen. "Im Mittelpunkt der kompletten Modernisierung stehen der Komfort der Bewohnerinnen und Bewohner und die energetische Sanierung des Gesamtkomplexes. Die Erweiterung des "Haus Wilhelmshaven" wird dem gestiegenen Bedarf an Betreuung und Pflege für an Demenz erkrankte Menschen Rechnung tragen", erläuterte Einrichtungsleiter Uwe Wessels.
Im Rahmen der Sanierung werden alle Zimmer, Bewohner- und Stationsbäder modernisiert. Die großzügige Neugestaltung der Aufenthaltsbereiche und die Einrichtung von kompletten Küchenzeilen ermöglicht das sogenannte "Wohnküchenkonzept" in der gesamten Einrichtung. Im Zuge der Bauarbeiten erhält das "Pauline-Ahlsdorff-Haus" eine "Pflegeoase". In diesem Bereich werden Menschen mit einer fortgeschrittenen Demenz, die nicht mehr mobil sind und auf umfassende Betreuung und Pflege angewiesen sind, betreut. Bei der Gestaltung aller Räumlichkeiten richtet sich die AWO Weser-Ems als Bauherr nach den Empfehlungen des Farb- und Lichtkonzeptes des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe (KDA).
Bezugnehmend auf die allgemeinen Rahmenbedingungen in der Pflege, verwies der Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems, Dr. Harald Groth, in seiner Ansprache insbesondere auf die spezielle Situation in Niedersachsen und betonte, dass die Entgelte für die Pflegeeinrichtungen trotz Abschaffung des sogenannten externen Vergleiches weiterhin nicht auskömmlich sind. Die niedersächsischen Pflegesätze liegen bis zu 20 Prozent unter denen von Nordrhein-Westfalen und Bayern. Über zehn Jahre lang wurden in Niedersachsen Tariflöhne in den Pflegesatzverhandlungen nicht anerkannt, sondern lediglich ein Mittel aus tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen (meist niedrigeren Personalkosten) zu Grunde gelegt. Tariflohngebundene Einrichtungen gerieten dadurch in eine wirtschaftliche Schieflage – mehr als 15 Insolvenzen von Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen waren die Folge. Vor diesem Hintergrund ist mehr als verständlich, dass es jungen Menschen schwer fällt, sich für einen Altenpflegeberuf zu entscheiden – der damit einhergehende Fachkräftemangel verbunden mit der steigenden Anzahl an Pflegebedürftigkeit wirkt sich zunehmend negativ auf die Arbeitssituation aus. Der AWO Bezirksverband Weser-Ems fordert zur nachhaltigen Sicherung der Versorgung der stationären Pflegebedürftigen in Niedersachsen eine konzertierte Aktion unter Beteiligung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, dem Niedersächsischen Sozialministerium, dem Niedersächsischen Landkreis- und Städtetag sowie den Landesverbänden der Niedersächsischen Pflegekassen.
Allgemeine Informationen zur AWO Weser-Ems
Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen.
Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 14.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leitet Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zusammen mit den Geschäftsführern Torsten Brandes, Marco Mohrmann und Hanna Naber.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
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