Bundesfreiwilligendienstler müssen vier Monate auf Kindergeld verzichten!
Anne Brandt, Leiterin der Beratungsstelle für den Bundesfreiwilligendienst der AWO Weser-Ems bekommt täglich mehrere Anrufe von erbosten Eltern, die sich auf die Aussagen der Bundesregierung verlassen hatten: "Wir rechnen mit Kündigungen, denn für viele sind vier Monate ohne Kindergeld einfach nicht leistbar". Ein denkbar schlechter Start für den Bundesfreiwilligendienst, der den Zivildienst nach Abschaffung der Wehrpflicht abgelöst hat. Nicht nur, dass die gesetzlichen Grundlagen für den Freiwilligendienst in großer Eile zusammengestrickt wurden, nun erweisen sich grobe handwerkliche Fehler als folgenschwer.
"Wir fordern die Verantwortlichen auf, sich etwas einfallen zu lassen, damit das Kindergeld für die Teilnehmer, die zum 01. August ihren Bundesfreiwilligendienst beginnen, ohne Wartemonate weitergezahlt werden kann", betont Anne Brandt von der AWO Weser-Ems. Für die Einrichtungen, die sich auf das freiwillige Engagement der jungen Menschen verlassen haben, wirken sich eventuelle Kündigungen negativ aus. Ihnen fehlen schlicht und einfach die "helfenden Hände", die zusätzliche Betreuung wie Spazierengehen oder Vorlesen gewährleisten.
Die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes bedeutet für die Wohlfahrtsverbände und Träger von sozialen Diensten und Einrichtungen eine große Herausforderung. "Junge Menschen, die bisher im Rahmen eines Pflichtdienstes zu uns kamen, müssen und wollen wir nun durch Überzeugung gewinnen. Die jetzigen Irritationen um den Kindergeldanspruch sind der Sache nicht gerade dienlich", so Anne Brandt.
Die AWO hat für die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes die bundesweite und öffentlichkeitswirksame Kampagne "freiwillich" entwickelt. Alleine die AWO Weser-Ems und ihre Gliederungen halten 66 Einsatzstellen mit vielfältigen Betätigungsfeldern in den Bereichen Kinder, Jugend & Familie, Pflege und Menschen mit seelischen Behinderungen, vor. Darüber hinaus verfügt die AWO Weser-Ems Kontakte zu mehr als 130 Einrichtungen anderer Träger in gesamt Niedersachsen und dem Bundesland Bremen, in die Freiwillige vermittelt werden können. Die Homepage www.awo-freiwillich.de und die Facebookseite AWO freiwillich sind die zentralen Elemente der Kampagne. Auf der Homepage können sich Interessierte nicht nur über die Möglichkeiten der Freiwilligendienste informieren, sondern auch über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Zudem ist eine Datenbank im Aufbau, die eine direkte Suche nach Einsatzstellen ermöglichen wird. Bei Facebook können sich Interessierte und Teilnehmer miteinander vernetzen, Beiträge über ihre Dienste posten und andere Einträge kommentieren. Die Kampagne wird unterstützt von VIVA und der Glücksspirale.
Kontakt:
AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Hannelore Hunter-Roßmann
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-1 93
hunter-rossmann@zentrale.awo-ol.de