Kommunalwahl 2011 - AWO Weser-Ems legt Wahlprüfstein für die Parteien fest!

03.08.2011
Der heute schon spürbare demographische Wandel ist eine der großen gesellschaftlichen
Herausforderungen unserer Zeit. Für die Kommunen sind damit insbesondere finanzielle Auswirkungen in Bezug auf die Kinderbetreuung und Altenhilfe verbunden.

Am 11. September 2011 findet die Kommunalwahl in Niedersachsen statt. Um unseren Mitgliedern und weiteren interessierten Menschen die Wahlentscheidung zu erleichtern, haben wir Ihnen folgenden Fragekatalog vorbereitet und bitten die Parteien um Antwort.

Vor dem Hintergrund der finanziellen Situation in der Altenhilfe in Niedersachsen beschränken wir uns bei dem diesjährigen Wahlprüfstein auf Fragen, die für die ältere Generation und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege wichtig sind. In der Region Weser-Ems sind über 25 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre und älter. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und Anbieter sozialer Dienstleistungen fühlt sich die AWO Weser-Ems unter anderem dieser Bevölkerungsgruppe solidarisch verbunden.

Fragen zum Wahlprogramm der Parteien

1.) Gibt es in Ihrer Partei ein konkretes Programm für Seniorenpolitik?

2.) Wie wollen Sie in Ihrer Kommune erreichen, dass in Zukunft Ihre Kommune generationenübergreifend attraktiv sein wird?

Ältere Menschen wollen so lange wie möglich in ihren eigenen Wohnungen zurechtkommen. Das setzt eine seniorenfreundliche Infrastruktur voraus.

3.) Mehr als die Hälfte der Menschen wohnt in Ein- bis Zweifamilienhäusern. Bei der demographischen Entwicklung ist abzusehen, dass künftig vermehrt 1-2 Personen in großen Häusern und Wohnungen leben müssen. Gibt es bei Ihnen Konzepte, die neue Wohn- und Lebensformen sowie zentrumsnahen, barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum als Alternative zum Heim fördern?

4.) Wie werden Sie die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen sowie die Mobilität der Senioren durch den ÖPNV sicherstellen?

5.) Wie werden Sie die Strukturen einer aktiven Seniorenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport und Beratung bedarfsgerecht, flächendeckend und intergenerativ weiterentwickeln?

Die Zahl der Pflegebedürftigen, die allein oder zu zweit wohnen, wird in den kommenden Jahren erheblich zunehmen.

6.) Welche Konzepte entwickelt Ihre Partei, um einer sozialen Isolation entgegenzuwirken?

7.) Viele Familienmitglieder kümmern sich um ihre pflegebedürftigen Angehörigen und sind nicht selten damit überfordert. Welche Konzepte unterstützen Sie zur Entlastung der pflegenden Familienangehörigen?

8.) In modernen Gesellschaften leben die Generationen überwiegend getrennt. Welche übergreifenden Konzepte verfolgen Sie, um Generationen wieder zusammenzuführen?

9.) Wie werden Sie die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement sowie die Gewinnung, Qualifizierung und Betreuung von hilfsbedürftigen älteren Menschen und deren Familien verbessern?

Mit einer älterwerdenden Generation ist die Zunahme altersspezifischer Erkrankungen verbunden.

10.) Wie stellen Sie sicher, dass die haus- und fachärztliche Versorgung sowie Prävention in gesundheitlichen Bereichen gewährleistet wird und die geriatrische Versorgung sowie Palliativ- und stationäre Hospizangebote ausgebaut werden?

11.) Wir wissen, dass die Zahl der demenziell erkrankten Personen zunehmen wird. Der Mehraufwand,der bei der medizinischen Versorgung demenzerkrankter Patienten entsteht, muss angemessen finanziert werden. Der Um- und Ausbau so genannter Demenzstationen liegt auch in kommunaler Verantwortung. Wie wird sich Ihre Partei bei der Umsetzung moderner Konzepte einsetzen?

Die stationären Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen sind im Vergleich zu Einrichtungen in anderen Bundesländern finanziell wesentlich schlechter gestellt.

12.) Zu den Folgen zählen ein zunehmender Fachkräftemangel und die mangelnde Wertschätzung der geleisteten Pflegearbeit. Wie setzt sich Ihre Partei dafür ein, dass die finanzielle Grundlage der Pflege verbessert wird? Treten Sie für Tariflöhne in der Pflege ein?

13.) Wie steht Ihre Partei zu einer umlagefinanzierten Ausbildung in der Pflege?

Viele ältere aktive Mitglieder der AWO Weser-Ems sind ebenfalls in Seniorenbeiräten Ihrer Kommune aktiv.

14.) Welche weiteren Mitwirkungsmöglichkeiten der Seniorenbeiräte sehen Sie im Vorfeld politischer Entscheidungen? Welche weiteren politischen Partizipationsmöglichkeiten sehen Sie?

Die Ergebnisse der Befragung stellen wir unseren Mitgliedern und der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Herrn Paul Behrens
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-2 20
behrens@zentrale.awo-ol.de

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