AWO Weser-Ems Vorstand eindrucksvoll bestätigt!

23.01.2012

123 Delegierte wählen Dr. Harald Groth erneut zu ihrem Vorsitzenden/Wohlfahrtsverband stellt sich selbstbewusst zukünftigen Herausforderungen/Edith Weiß erhält Elisabeth-Frerichs-Medaille.

123 Delegierte aus 13 Kreisverbänden und den korporativen Mitgliedern des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems haben am Samstag im Bürgerhaus in Schortens auf ihrer Bezirkskonferenz einen neuen Vorstand gewählt. An der Spitze steht weiterhin Dr. Harald Groth aus Delmenhorst, der mit überzeugenden 92 Prozent im Amt bestätigt wurde. Seine beiden Stellvertreter, Dr. Lothar Knippert aus Jever und Hermann Bontjer aus Südbrookmerland, wurden ebenfalls mit eindrucksvoller Mehrheit (94 Prozent für Dr. Lothar Knippert und 88 Prozent für Hermann Bontjer) in die nächsten vier Amtsjahre geschickt. Die Bezirkskonferenz ist das höchste Gremium des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e.V., die den Vorstand wählt und des Weiteren über Strategien des Wohlfahrtsverbandes und seiner Gesellschaften sowie über verbands- und insbesondere sozialpolitische Anträge diskutiert und entscheidet. Der Vorstand und die Geschäftsführung der AWO Weser-Ems legten auf der Bezirkskonferenz Rechenschaft über die vergangenen vier Jahre ab.

Neben den drei Vorsitzenden (Vorstand) wurden auch die Beisitzerinnen und Beisitzer des Gesamtvorstandes der AWO Weser-Ems neu gewählt. Dieser setzt sich für die nächsten vier Jahre aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Heinz Boermann (AWO Kreisverband Grafschaft Bentheim)

Winfried Buchsbaum (AWO Kreisverband in der Region Osnabrück)

Leonore Determann (AWO Kreisverband Wittmund)

Edmund Feddermann (AWO Kreisverband Aurich)

MdL Renate Geuter (AWO Kreisverband Cloppenburg)

Jürgen Harms (AWO Kreisverband Wilhelmshaven/Friesland)

Helga Linder (AWO in der Region Unterweser)

Andrea Meyer-Garbe (AWO Kreisverband Delmenhorst)

Dennis Rohde (AWO Kreisverband Norden)

Doris Soth (AWO Kreisverband Ammerland)

Jan-Henner Stäbe (AWO Kreisverband Emden)

MdL Wolfgang Wulf (AWO Kreisverband Oldenburg/Vechta)


Besondere Ehrungen für besondere Verdienste

Für besondere Verdienste in der Arbeiterwohlfahrt wurden Marianne Schoolmann aus Norden und Brigitte Weinhold aus Varel mit der Verdienstmedaille der AWO geehrt. Die Ehrungen nahm der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler vor. Die Elisabeth-Frerichs-Medaille, die seitens des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems erstmalig verliehen wurde, erhielt Edith Weiß aus Wilhelmshaven. Die Laudatio hielt der stellvertretende Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems, Hermann Bontjer. Er betonte auf ihr unermüdliches Engagement bezogen, dass „Edith Weiß wie eine Säule ist, an denen andere Halt finden. Ihre Treue zur AWO erschöpft sich nicht nur am Teilnehmen, sondern sie hilft am aktiv und gestaltet maßgeblich mit“.


SPD Spitzenkandidat Stephan Weil begeisterte die Delegierten

Am Vormittag des Konferenztages standen Grußworte Anja Müller, allgemeine Vertreterin von Schortens Bürgermeister Gerhard Böhling, dem Landrat des Landkreises Friesland Sven Ambrosy, dem Landesbehindertenbeauftragten Karl Finke sowie dem AWO Bundesvorsitzenden Wolfgang Stadler an. Von besonderem Interesse für die Delegierten war die Rede von Stephan Weil, Oberbürgermeister der Stadt Hannover und Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl 2013, der am Abend zuvor zum Vorsitzenden der SPD Niedersachsen gewählt wurde und seit 20 Jahren Mitglied der AWO ist. Er betonte: „Es ist ein Skandal, dass in Niedersachsen geringere Pflegesätze gezahlt werden als in anderen Bundesländern. Die Würde einer Gesellschaft und den sozialen Anspruch kann man daran messen, wie mit älteren Menschen umgegangen wird“. Bezüglich der Umsetzung der UN Menschenrechtskonvention sagte er: „Wir müssen dahin kommen, dass Menschen mit Behinderungen sich erst gar nicht ausgegrenzt fühlen und wir müssen mit ihnen reden nicht über sie“. Im Hinblick auf die Landtagswahlen 2013 und den angestrebten Regierungswechsel hob Weil angesichts der vielen „Baustellen“ im sozialen Bereich hervor: „Das neue, dann SPD-geführte Niedersächsische Sozialministerium wird sehr, sehr viel zu tun haben, um die Fehler der vergangenen Jahre auszubügeln“.


AWO Weser-Ems blickt zuversichtlich in die Zukunft

In den Berichten des Vorstandes und der Geschäftsführung der AWO Weser-Ems zeigte sich Eines deutlich: Trotz der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen, denen die stationäre Altenhilfe ausgesetzt ist, ist es der AWO Weser-Ems gelungen, sich erstens zu behaupten und zweitens zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. Des Weiteren kann die AWO Weser-Ems eindrucksvoll beweisen, dass ihre Soziale Arbeit hohe Qualität birgt (zum Beispiel bei Benotungen der AWO Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), die deutlich besser als der Landesdurchschnitt ausfallen). Vor diesem Hintergrund zeigen sich Bezirksvorsitzender Dr. Harald Groth und Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner zuversichtlich, dass sich die AWO Weser-Ems gut gerüstet den Herausforderungen der Zukunft stellen kann. Die AWO Weser-Ems will einerseits ihre Aufgaben als sozialpolitischer Mitglieder- und Interessenverband ausbauen und andererseits als modernes, soziales und wertegebundenes Dienstleistungsunternehmen zukunftssicher agieren.


Anträge und Resolutionen verabschiedet

Neben satzungsändernden sowie verbandspolitischen Anträgen verabschiedeten die Delegierten verschiedene sozialpolitische Anträge. Unter anderem standen Anträge zur steuerpflichtigen Kindergrundsicherung, zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kindertagesstätten sowie zur Sicherstellung der Refinanzierung des Personalkostenbedarfs in der ambulanten und stationären Pflege auf der Agenda. Beschlossen wurden auch drei Resolutionen: 1. Resolution „Nur gemeinsam können wir was bewegen: Soziale Arbeit ist mehr wert!“, mit der die Gewerkschaft ver.di, die am Vormittag der Bezirkskonferenz eine Kundgebung abhielt, aufgefordert wird, gemeinsam mit der AWO für bessere Bedingungen in der Sozialen Arbeit – im Besonderen in der Pflege in Niedersachsen – zu kämpfen. 2. „Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Niedersachsen“. 3. „Frühkindliche Bildungsangebote qualitativ und quantitativ ausbauen“.


Eckpunkte aus dem Geschäftsbericht zur Bezirkskonferenz 2012

Altenhilfe


Blick zurück:

  • Bestimmende Problematik: extrem niedriges Pflegesatzniveau in Niedersachsen, gutachterlich bestätigt; „Ortsüblichkeit“
  • Folge: AWO Weser-Ems Notlagentarifverträge und Ausgründung Wirtschaftsdienst (andere Anbieter: Verkauf, Insolvenz, Absenkung der Löhne und Gehälter), zunehmender Zwiespalt zwischen sozialpolitischem Anspruch der AWO und Wirtschaftlichkeit
  • DANK an Mitarbeiter + Betriebsrat, die letztendlich die notwendigen unternehmerischen Entscheidungen im Konsens mittragen

Blick nach vorne/Herausforderungen:

  • Pflegefachkräftenachwuchs (Umlagefinanzierung, Schulgeld, Anerkennung der tariflichen Bezahlung)
  • Pflegepakt in Niedersachsen: was bringt er in der Praxis?
  • Versorgungsketten, mehrgliedrige, sektoral übergreifende Einrichtungen
  • Geronto-psychiatrischer Bereich
  • Konzepte für Menschen mit Migrationshintergrund
  • Pflegebedürftigkeitsbegriff
  • Kosten für Pflege gesellschaftlich neu diskutieren – was ist der Gesellschaft gute Pflege wert?

Kinder, Jugend & Familienhilfe, Sprachheilarbeit

Blick zurück:

  • Weiterhin Marktführer im Bereich Sprachheilarbeit
  • Qualität hervorragend: Evaluation belegen eindrucksvoll die Erfolge
  • Bedarf an Logopäden weiterhin hoch – Berufsfachschule kostenintensiv – akademisches Studium
  • Angebote an ambulanten Leistungen im Bereich sozialpädagogischer Familienhilfe und Erziehungsbegleitung erweitert
  • Starke Nachfrage nach Betreuung für Unter-Dreijährige (in Weser-Ems desaströse Versorgung mit KiTa- und vor allem Krippenplätzen)

Blick nach vorne/Herausforderungen:

  • Strategieprozess – Inklusion
  • Steigender Bedarf an Kinderbetreuung in allen Altersstufen – Betreuungsgeld konträr
  • Versorgungsketten vor dem Hintergrund des demografischen Wandels (Familienzentren)
  • Frühkindliche Förderung


Eingliederungshilfe – Hilfen für Menschen mit seelischen Behinderungen

Blick zurück:

  • Öffentlichkeit des Themas (u.a. Suizid Robert Enke) – seelische Erkrankungen werden ernst genommen
  • Entwicklung geht weg von räumlich abseits gelegenen stationären Einrichtungen hin zu Betreutem Wohnen, Treffpunkte in den Kommunen
  • Persönliches Budget
  • Wohnanlage und Kompetenzzentrum am Mühlenhof: Symbiose Wohnanlage und Dienstleistungen: Wohnen und Arbeiten, Menschen mit Beeinträchtigungen und ohne

Blick nach vorne/Herausforderungen:

  • Inklusion/Enthospitalisierung/Ambulantisierung
  • Seelische Gesundheit in Gesellschaft weiter verankern
  • Teilhabe messbar machen: Piloteinrichtung „Haus am Schölerberg“ für Projektuntersuchung „Wie misst man Teilhabe in der Eingliederungshilfe?“


Verbandliches

Blick zurück:

  • Mitgliederentwicklung, Alter der Mitglieder (in allen Wohlfahrtsverbänden)
  • Spannungsfeld: Werteorientierung contra Herausforderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (insbesondere in der Pflege)
  • Qualitätsmanagement / Tandem-Zertifizierung (DIN EN ISO- und AWO-Norm)
  • Audit berufundfamilie®
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement
  • Wirtschaftsausschuss/wertegebundenes Unternehmen

Blick nach vorne/Herausforderungen:

  • Verbandsentwicklung hin zu neuen Formen von ehrenamtlichem Engagement in einem Wohlfahrtsverband
  • Freiwilligenmanagement – projektorientiertes Engagement, Sozialforen
  • Stärkung des sozialpolitischen „Einmischens“ vor dem Hintergrund zunehmender Entsolidarisierung der Gesellschaft
  • Marke AWO gliederungs- und spartenübergreifend ausbauen
  • Stärkere Verzahnung AWO als Mitgliederverband – AWO als sozialer Dienstleister


Sozialpolitisches

Blick zurück:

  • Verfestigung von Armut und Ausgrenzung – Exklusion
  • Soziale Dienstleistungen unterliegen zunehmend marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen – „je billiger, je besser“ ist das Motto

Blick nach vorne/Herausforderungen/Forderungen:

  • Soziales Gleichgewicht wieder herstellen
  • Frühkindliche Förderung ausbauen
  • Steuerpflichtige Grundsicherung für Kinder
  • Betriebswirtschaftliche Anforderungen für Soziale Arbeit nicht als Maximalprämisse, sondern den Bedarfen der Menschen unterordnen
  • Neue Formen von Freiwilligenarbeit (kein Ersatz für sozialversicherungspflichtige Arbeitskräfte!)
  • Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention (Inklusion)
  • Pflegereform! kein –„reförmchen“


Allgemeine Informationen

Die AWO Gruppe Weser-Ems beschäftigt im gesamten Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 60 Einrichtungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe, der Altenhilfe und der Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen sowie der Eingliederungsshilfe. Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. mit seinen 12.000 Mitgliedern, 13 Kreisverbänden und 160 Ortsvereinen wird ehrenamtlich durch den Vorsitzenden Dr. Harald Groth und seine beiden Stellvertreter Dr. Lothar Knippert und Hermann Bontjer geführt. Das operative und strategische Geschäft des Vereins und der Gesellschaften leiten Verbandsgeschäftsführer Thomas Elsner und Geschäftsführerin Hanna Naber.

Kontakt:


AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Elisabeth-Frerichs-Haus
Hannelore Hunter-Roßmann
Klingenbergstraße 73
26133 Oldenburg
Telefon: 04 41/48 01-1 93
Telefax: 04 41/48 01-4 64
Mobil: 01 70/8 35 60 47
hunter-rossmann@zentrale.awo-ol.de

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